Restorative Circle ist ein stark strukturierter Dialog-Prozess zur Konfliktklärung. Dominic Barter begann mit dieser Art von Konfliktklärung Mitte der 90er Jahre in den Favelas von Rio de Janeiro. Seither entwickelt sich das Verfahren in unterschiedlichsten Einsatzgebieten weiter.
Restorative Circle bringt das ganze System - Akteure, Betroffene und das Umfeld des Konfliktes - zu einem intensiven Austausch und Dialog zusammen. Die Konfliktparteien laden sich gegenseitig ein und die Teilnahme ist freiwillig. So genannte PreCircles legen den Grundstein für den Prozess, fokussieren die Notwendigkeit für den Austausch, schaffen Bereitschaft dazu zukommen und stellen Freiwilligkeit sicher.
Durch die Kreisstruktur werden geteilte Macht, Mitverantwortung und Handlungskompetenz gefördert. In Folgetreffen werden gemachte Vereinbarungen evaluiert.
Der Dialogprozess selbst ist offen, jedoch stark strukturiert und von gegenseitigem Teilen und Hören geprägt. Er beinhaltet mehrere Phasen, in denen das gegenseitige Verstehen auf einer tiefen Ebene ermöglicht, die Konfliktursachen untersucht sowie Vereinbarungen über weitere Schritte getroffen werden.
Der Kern des Prozesses ist ein Pendedialog. Zunächst haben die Empfänger einer Handlung, wie Dominic Barter es ausdrückt, Gelegenheit zu schildern, was die Handlung bei Ihnen ausgelöst hat. Die Handelnden sind in dieser Phase eingeladen zu spiegeln, was sie gehört haben. Jegliche Erklärungen oder Rechtfertigungen werden unterbunden. Der übliche Schlagabtausch aus gegenseitigen Zuschreibungen und Beschuldigungen wird unterbunden. Der Facilitator führt den Austausch über Leitfragen sehr stringent und sorgt dafür, dass die Beteligten nicht über die Anderen, sondern von sich selbst sprechen und über das Auskunft geben, was in ihnen vorgeht.
Wenn alle Beteiligten bestätigen, dass die jeweils Anderen verstanden haben, was das Geschehene in ihnen auslöst, werden die Beweggründe dafür erforscht, warum die Beteiligten so gehandelt haben. Für was sind sie mit ihrem Verhalten eingetreten? Was war ihre Absicht?
Wir setzen Restorative Circle innerhalb von Gruppen oder Teams, zwischen Gruppen oder Bereichen sowie zur Konfiktklärung zwischen Einzelpersonen - häufig auch in Führungskonstellationen - ein.
Grundsätzlich eignet sich eine Konfliktklärung mit Restorative Circle immer dann, wenn eine Handlung bei anderen Unmut, Verwirrung, Verletzung, Verstörung oder Ähnliches verursacht hat, man also nicht einvertanden ist mit dem, was vorgefallen ist.
Meistens handelt es sich dabei um Übertretungen, also um Handlungen, die Regeln verletzen, Gesetze missachten, Verhaltenskodices oder Spielregeln ignorieren, die guten Sitten ignorieren oder gewalttätig sind.
Voraussetzung für das Gelingen ist absolute Freiwilligkeit aller Beteiligten im HInblick auf die Entscheidung mitzumachen.
Es ist beinahe magisch, wie der Restorative Circle Prozess mit fast traumwandlerischer Sicherheit zur Verständigung zwischen Menschen führt.
Auf der Basis des gemeinsamen Verstehens, wie eine Situation entstanden ist, wird es leicht, zusammen daran etwas zu verändern und sehr praktische und handhabbare Lösungen entstehen.
Meist sind die Beteiligten erleichtert darüber, das Problem angesprochen zu haben und beglückt darüber, mit Ihrer Sicht auf die Dinge wirklich gehört worden zu sein. Dem Problem wird dadurch auch die Dramatik und die Emotion entzogen.
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agonda
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