Zukunftswerkstatt

Zukunftswerkstatt Multicircle Moderation

Zukunftswerkstatt

Der Begriff Zukunftswerkstatt wird einerseits für die von Robert Jungk, Rüdiger Lutz und Norbert R. Müllert entwickelte Form für einen zwei- bis dreitägigen Zukunftsworkshop, in der Regel mit großen Gruppen und im gesellschaftlichen, oft kommunalen Kontext, verwendet.

Jungk, Lutz und Müllert haben die Zukunftswerksttat in die Phasen Beschwerde bzw. Kritik, Phantasie bzw. Utopie und Verwirklichung bzw. Praxis untergleidert.

In der Phase Kritik geht es vor allem darum, eine Art Bestandsaufnahme durch alle Stakeholder vorzunehmen, die auch Emotionales enthalten kann. In der Phase Utopie geht es um die Beschreibung eines Idealzustandes. Die Phase Praxis beinhaltet einen realistischen Blick auf das, was umgesetzt werden kann.

Der Begriff Zukunftswerkstatt wird aber auch generisch verwendet. Damit werden dann ganz allgemein Workshops bezeichnet, zu denen ebenfalls in der Regel großen Gruppe zu einem drängenden Thema zusammenkommen, um und nach Wegen und Lösungen zu suchen, Strategien zu entwerfen und Maßnahmen zu initiieren.

Oft betrifft die Fragestellung oder das Problem mehrere Intressengruppen oder Stakeholder, die erkannt haben, dass sie nur gemeinsam Herausforderungen meistern oder komplexte Probleme lösen können.

In Zukunftswerkstätten werden verschiedene Methoden eingesetzt, wie z.B. World-Café, Open Space, Appreciative Inquiry, Multi-Circle, etc. Ziel ist meistens, gerade durch die Heterogenität der Teilnehmenden innovative oder kreative Lösungen oder Ansätze zu entwickeln, die viele Perspektiven berücksichtigen und gleichzeitig von allen getragen werden.

Der Charakter einer Werkstatt entsteht vor allem dadurch, dass alle "mitwerkeln" und etwas Neues entsteht, etwas angefertigt wird - wie in einer Werkstatt eben. Das kann eine gemeinsame Vision ebenso sein, wie Strategien oder konkete Aktionen.

Es kann um die Zukunftsgestaltung eines Unternehmens oder Bereiches gehen, um konkrete Lösungen und Aktivitäten zu einem Problem, um die Weiterentwicklung von Gemeinschaft. Im Grunde genommen kann es um jedes Anliegen gehen, das Antworten für die Zukunft erfrodert, die nur gemeinsam gefunden und realisiert werden können.

Eine Zukunftswerkstatt im Allgemeinen beinhaltet meistens eine gemeinsame Situationsbetrachtung, eine Analyse, ein Visionieren und eine Handlungsplanung, um die Umsetzung des Erarbeiteten noch in der Zukunftswerkstatt anzustoßen.

Beispiele für Zukunftswerkstätten

Zukunftswerkstatt Duale Ausbildung

Knapp einhundert Schüler, Auszubildende, Betriebe, Lehrer, Schulleiter sowie Jugend- und Bildungsinstitutionen beraten zwei halbe Tage über die Stärkung der Dualen Ausbildung im Landkreis.

Zukunftswerkstatt Aus- und Weiterbildungsinstitut

Ein psychologisches Aus- und Weiterbildungsinstitut entwickelt Zukunftskonzepte und konkrete Maßnahmen als Reaktion auf existenzbedrohende Gesetzesänderungen.

Zukunftswerkstatt Frankfurt Parade der Kulturen

Der Frankfurter Jugendring entwickelt als Koordinator mit allen Akteuren und der Stadtverwaltung ein neies Konzept für die jährliche "Parade der Kulturen".

Zukunftswerkstatt Aus- und Weiterbildungsinstitut

An der Hochschule Neu-Ulm kommen Vertreter von Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um eine stärkere Vernetzung zu gestalten.

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