Neues Betriebssystem

Ein neues „Betriebssystem“ für Organisationen

Computer brauchen ein Betriebssystem. Es bildet die Grundlage für alle Apps und steuert das Zusammenspiel aller Komponenten. Gleichzeitig bildet es auch einen Rahmen, innnerhalb dessen der Computer arbeiten kann und wie. So war z.B. das Betriebssystem DOS nicht für grafische Anwendungen geeignet. Das konnten nur Atari oder Apple-Computer.

Auch Organisationen haben ein Betriebssystem. Es definiert, wie eine Organisation funktioniert, welche Regeln gelten, wie die Strukturen sind, welchen Prinzipien man folgt und welche Praktiken etabliert sind. Dazu gehören u.a. die Organisationsstruktur, das Führungsverständnis, Entscheidungskompetenzen, Informations- und Meetingkultur, Vergütungs- und Anreizsysteme, Prozessbeschreibungen, etc.

Bisher: mechanistischer Ansatz

Im Grunde genommen arbeiten die meisten Organisationen - Unternehmen ebenso wie Non-Proft-Organisationen - mit einem ähnlichen „Betriebssystem“. Es ist gekennzeichnet durch Strukturen, Praktiken und Kulturelementen, die von der modernen, leistungsorientierten Welt inspiriert sind. Im Grunde genommen handelt es sich um einen weitgehend maschinistischen Ansatz. Klare Organisationsstrukturen - pyramidal oder Matrix - Entscheidungsbefugnis bei der Führung, materielle Leistungsanreize, Beurteilungssysteme, Management by Objectives, etc.

Updates

Von Zeit zu Zeit erfährt dieses Betriebssystem meiner Beobachtung nach ein Update, oft ausgelöst durch aktuelle Strömungen oder Moden. Es wird restrukturiert, Kompetenzen werden verschoben, Führungspersonen wechseln, neue Regeln werden aufgestellt, Modelle oder Tools eingeführt. Auch "weichere" Ansätze wie Teambuilding oder Führungskräfteentwicklung finden Einzug. Häufig führt das zu Verbesserungen. Quantensprünge in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Wirksamkeit und Effizienz konnten wir dabei jedoch nie beobachten.

Ganz neu denken

Was wäre es also, wenn wir das organisationale Betriebssystem vollkommen neu denken? Wie würde eine Next-Level-Organization, wie ich das nenne, aussehen? Ein Betriebssystem, das von Grund auf neu entwickelt wird? Was würde sich eignen, all die in den heutigen Systemen gebundene und unterdrückte Kraft, Leidenschaft und Fähigkeit zu entfesseln?

Frederic Laloux hat sich dieser Frage in einer 3-jährigen Studie angenommen. Er wollte wissen, ob es Organisationen gibt, die bereits ein vollkommen anderes Betriebssystem einsetzen. Sein Ergebnis: es gibt sie. Weltweit entdeckte er über 50 Unternehmen und Organisationen verschiedenster Branchen, die es ganz anders machen und damit gleichzeitig sehr erfolgreich sind. Die Firma Sun Hydraulics in Florida z.B. ist an der NASDAQ notiert und schreibt seit 1972 (!) ununterbrochen schwarze Zahlen, wächst jährlich um 20% und schüttete seit sie eine Aktiengesellschaft ist (1997) in jedem Quartal eine Dividende aus.

In seinem Buch „Reinventing Organizations“ beschreibt Frederic Laloux zwölf Unternehmen detailliert. Interessant dabei: all diese Organisationen haben unabhängig voneinander zu einem ganz neuen aber wiederum sehr ähnlichen Betriebssystem gefunden. Könnte es sein, dass es sich hier um die nächste Entwicklungsstufe, also um ein Next-Level-Betriebssystem handelt?

Radikal gedacht

Darin sind so radikale Ansätze zu finden wie

  • ein Netz von Vereinbarungen statt einer pyramidalen Struktur,
  • kein mittleres Management,
  • minimierte Supportbereiche,
  • ein Beratungsprozess statt Hierarchieentscheidungen und
  • partizipatives Recruiting.

Bei einigen Unternehmen legen die Mitarbeiter sogar selbst ihren Verdienst fest. Fast unglaublich, oder?

Lohnte es sich, dises neue Betriebssystem näher zu betrachten? Zum Beispiel im Managementteam Ihrer Organisation? Wir gestalten dafür einen spannenden Workshop und liefern bahnbrechende Impulse und Beispiele. Sie und Ihr Managementkreis diskutieren, hinterfragen, wägen ab und bilden sich eine Meinung.


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