In einem kleinen KiTa-Team herrschte dicke Luft. Im Laufe der letzten Wochen war man einander gegenüber empfindlich geworden. Man verurteilte bestimmte Verhaltensweisen und machte einander im Stillen Vorhaltungen. Die Erzieherinnen begannen, einander nicht mehr so zu mögen, wie es bisher immer gewesen war.
Es gab zwar beobachtbare Situationen, in denen die Wogen hoch schlugen, aber was nun eigentlich dahinter steckte, blieb für alle wenig greifbar. Die Geschäftsführung schlug daher eine begleitete „Mediation“ vor und das Team nahm das Angebot an. Zum Einsatz kam dann die Methode Restorative Circle.
Ausgehend von einer gemeinsam formulierten Einstiegssituation, erforschte das Team gemeinsam, wie sich das Verhalten aller auf die Anderen ausgewirkt hatte und was jeweils die Absicht gewesen war, so zu handeln.
Schnell wurde spürbar: ALLE (!) hatten es nur gut gemeint. Sie hatten eine Kollegin unterstützen und ihr in kniffligen Situationen unter die Arme greifen wollen. Die Kollegin hingegen empfand dies als Einmischung in ihre Angelegenheiten und auch als Angriff auf ihre Selbständigkeit und Kompetenz.
Man hörte den Frauen ihre Verblüffung an: „Ach so, jetzt versteh ich, was daran für Dich so schwierig ist!“ und „Wenn ich das gewusst hätte, das war gar nicht meine Absicht!“ Zu diesem Zeitpunkt waren alle erleichtert, wirklich verstanden worden zu sein.
Das Sammeln von Ideen, wie man das Ganze in Zukunft miteinander wuppen will, war dann voller Schwung und Freude. Gemeinschaftlich legte man sehr konkret fest, wie man es ab jetzt machen wollte.
Zum Follow-Up traf man sich nach vier Wochen, und zwar schon ohne externe Begleitung, denn das erschien allen Beteiligten gar nicht mehr notwendig.
Mehr zum Umgang mit Konflikten finden sie hier.
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agonda
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