Konsumenten oder Macher?

Konsumenten oder Macher?

Wenn wir uns Programme von Tagungen und Kongresse ansehen, beobachten wir, dass Vorträge immer noch das Bild beherrschen. Kaum ein Kongress kommt ohne einen oder mehrere, nach Möglichkeit namhaften, Keynote-Speaker aus. Daneben sind in der Regel parallele, kleinere Vorträge zu finden, hier und da eine Podiumsdiskussion oder Workshops/Foren, die sich bei näherem Hinsehen meist als thematisch fokussierte Referate oder Miniseminare entpuppen.

Was ist die Intention?

Dabei fragen wir uns, worauf es einem Veranstalter einer Tagung oder eines Kongresses tatsächlich ankommt? Was soll erreicht werden? Was sind die Ziele? Sollen vor allem möglichst viele Teilnehmenden gewonnen werden, um die Tagung „voll“ zu bekommen? Soll Wissen vermittelt werden? Will man zeigen, dass man auch eine bedeutende Tagung initiierrn kenn? Das wollen wir nicht glauben, denn oft genug sehen wir in den Flyern Formuliereungen wie „etwas anstoßen“, „inspirieren“, „nach vorn bringen“.

Austausch und Transfer

Wenn man etwas voran bringen will, reicht Inspiration und Wissensvermittlung unserer Erfahrung bei weitem nicht aus. Da braucht es mehr! Wo ist der Transfer in den eigenen Lebens- oder Wirkungsbereich? Wo ist der bereichernde Austausch mit anderen? Wo können neue Initiativen geboren werden und neue Ideen entstehen. In den Kaffeepausen? Im Prinzip ja. Doch, kommt man dort mit den genau „richtigen“ zusammen?

Engagement fördern

Übliche Tagungsformate fördern eine passive Konsumhaltung. Die Teilnehmenden sitzen in Kinobestuhlung und hören und sehen zu. Das ist zu wenig. Wo ist da der Unterschied zu TV und Internet? Dabei ist es eine riesige Chance, mit so vielen Gleichgesinnten in einem Raum zu sein! Wie viel Wissen und Erfahrung ist da versammelt? Wie viel Bereitschaft sich zu engagieren, etwas in die Hand zu nehmen? Wie viele Möglichkeiten, die ungenutzt bleiben, wenn dafür kein Raum geschaffen wird, in dem sich das alles verbinden und entfalten kann?

Strukturierter Dialograum

Damit das alles nicht dem Zufall überlassen bleibt, braucht es einen strukturierten „Raum“. Das bedeutet klare Workshopstrukturen, in denen die Teilnehmenden gleichzeitig große Freiheiten haben sich zu verbinden, sich auszutauschen, Dinge zu erarbeiten und Ergebnisse vorzustellen. Verschiedene Ansätze wie z.B. World-Café oder Open Space unterstützen die Teilnehmenden in bester Weise.

Sie können sich nicht richtig vorstellen, wie das funktionieren soll? Das geht vielen so, die noch keine Erfahrungen damit gemacht haben. Doch wer einmal die Kraft und Lebendigkeit, die Leidenschaft und Ergebnisse einer solchen Tagung erlebt hat, wird sie nicht mehr missen wollen.

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