Organisationskultur und Fehlzeiten

Die Organisationskultur kann krank machen

Häufig wird Organisationskultur nur mit Fragen des Miteinanders, der Kommunikation oder des Klimas verbunden wird und damit deren Wirkung auf den unternehmerischen Erfolg angezweifelt? Dabei geht es um weitaus mehr, u.a. um Führungsprinzipien und Entscheidungsmechanismen, um Offenheit und Transparenz, um Regeln und Freiräume sowie um den Umgang mit Konflikten.

So verstanden hat die Kultur einer Organisation oder eines Unternehmens eine deutlich weiter reichende Wirkung. Sie spielt u.a. in Bezug auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und Führungskräfte eine wesentliche Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Fehlzeiten-Report der AOK, erstellt vom Wissenschaftlichen Institut der AOK, der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik in Berlin.

Doppelt so oft krank

Dem Report zufolge sind Mitarbeiter, die mit der Unternehmenskultur unzufrieden sind, mehr als zwei Mal so oft krank wie Mitarbeiter, die die Unternehmenskultur positiv bewerten. Es wirke sich positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus, wie verbindlich gemeinsame Überzeugungen, Werte und Regeln erlebt werden und wie weit sie mit den persönlichen Überzeugungen und Werten übereinstimmen oder zumindest mit ihnen vereinbar sind.

Positiv erlebte Gemeinsamkeiten im Denken, Fühlen und Handeln förderten gegenseitiges Vertrauen und persönliches Wohlbefinden und damit auch die physische und psychische Gesundheit. Beides seien Grundvoraussetzungen für Leistungsfähigkeit und noch mehr für Leistungsbereitschaft und letztlich für den unternehmerischen Erfolg.

Die Organisationskultur reflektieren

Die intensive Auseinandersetzung mit der Organisationskultur kann ein sehr einfacher Prozess sein, der in kürzester Zeit gebundene Energie im Unternehmen wieder dem eigentlichen Zweck und Wirken der Organisation zuführt. Missverständnisse werden geklärt. Alte Geschichten werden verabschiedet. Verständigung geschieht. Neue Verbindungen werden aufgebaut. Vereinbarungen werden getroffen. Eben all das, was eine Organisation braucht, um sich unter sich stets verändernden Bedingungen weiter entwickeln und maximal erfolgreich wirken zu können.

Jede Gemeinschaft, auch jede Organisation, braucht Räume zur Selbstreflexion. Im Arbeitsalltag gibt es diese nicht. Und in üblichen Meetings geht es immer um die Sache. Reflexionsräume müssen deshalb explizit schaffen werden - in Teams ebenso wie in der Gesamtorganisation.

Gut strukturierte Dialogformate wie z.B. der Thinking- oder Reflection-Circle eignen sich hervorragend für diese Reflexion.

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