Five to Fold

Nahhaltige Entscheidungen mit Fife-to-Fold

Five-to-Fold

Five-to-Fold ist eine Methode für nachhaltige Entscheidungsfindung in Gruppen. Sie ermöglicht 100-prozentig tragfähige Entscheidungen, ist ganzheitlich, einfach und effektiv. Die Entscheidungsmethode wurde von Chris Weaver entwickelt, indem er die Methode “Fist to Fife” anpasste und mit Elementen aus indigenen Traditionen und Kreisgesprächen kombinierte.

Fife-to-Fold ist eine klarer Prozess, der eine Gruppe, geführt von einem Facilitator, ausgehend von einem Vorschlag oder Antrag in mehreren Schritten sicher zu einer Entscheidung führt. Die besondere Stärke der Methode Five-to-Fold ist, dass sie über die Entscheidung selbst hinaus auch die Bereitschaft und das Mitwirken bei der Umsetzung integriert.

Five-to-Fold verhindert subversives Unterlaufen oder offenes Boykottieren von getroffenen Mehrheits-Entscheidung ebenso wie Endlosdiskussionen bis zum (Minimal-)Konsens oder faule Kompromisse, die meist wenig Bestand haben.

Entscheidungen im Konsent

Five-to-Fold ist weder eine demokratische Entscheidung, bei der Mehrheiten siegen, noch eine Konsensentscheidung, bei der alle dafür sein müssen. Five-to-Fold ist eine sogenannte Konsententscheidung, bei der es vor allem darum geht, Bereitschaft zur Realisierung eines Ansatzes oder einer Lösung zu generieren.

Bei Five-to-Fold geht es nicht um persönliche Vorlieben oder Abneigungen. Es geht darum, ob die zur Entscheidung anstehende Angelegenheit im Sinne der Gruppe, des Zwecks oder der Vision ist.

Die Basis für den Prozess ist persönliche Verantwortung und eine allen bewusste Intention oder Vision der Gruppe.

Five-to-Fold fördert darüber hinaus offene und ehrliche Kommunikation und unterstützt Gruppen dabei, sich schnell zu lebendigen Gebilden weiter zu entwickeln.

Der Prozess

Five-to-Fold ist nicht nur eine Abstimmung, sondern ein Prozess. Er beginnt mit einem klaren Antrag, den ein oder mehrere Gruppenmitglieder einbringen. Nach der Klärung von reinen Verständnisfragen schließt sich ein Circle an, also die Möglichkeit für jeden, seine Meinung darüber mitzuteilen.

Dabei soll keine Disskussion im üblichen Sinne entstehen, denn Diskussionen zielen häufig darauf ab, andere von der eigenen Meinung zu überzeugen. Das ist unerwünscht. Beabsichtigt ist eine offene Meinungsbildung, in der alle Sichtweisen von jedem Gehör finden.

Erst danach erfolgt ein Votum mit Handzeichen.

Anschließend werden alle existierenden Vorbehalte und Bedenken sorgfältig aufgenommen und die nächsten Schritte festgehalten.

Von five bis fold

Abgestimmt wird mit Handzeichen. Daher der Name: die Anzahl der Finger steht für den Grad der Zustimmung. Fünf Finger (five) bedeutet vollste Zustimmung und die Bereitschaft, bei der Umsetzung führend mitzuwirken. Die zur Faust gefaltete Hand (fold) aufs Herz gelegt bedeutet, dass man die Entscheidung aufgrund schwerwiegender Einwände nicht mittragen kann. Werte dazwischen sind für den unterschiedlichen Grad an Zustimmung und Bereitschaft zur Mitwirkung vorgesehen.

Der Unterschied zum allgemeinen Veto

Die Zustimmung verweigern zu können mag sich anhören, wie ein allgemeines Vetorecht. Vetorechte sind in vielen Organisationen üblich, z.B. der Europäischen Union, und werden trefflich genutzt. Sie werden allerdings fast immer zum eigenen Vorteil genutzt.

Five to Fold sieht die Möglichkeit, nicht zuzustimmen, nur dann vor, wenn wesentliche Aspekte der Organisation oder des Teams gefährdet sind, also ihr Zweck, ihre Ziele, ihre Strategie oder der gemeinsamen Werte oder Prinzipien. Die Möglichkeit zur Verweigerung der Zustimmung aufgrund persönlicher Vorlieben, weil man selbst Nachteile befürchtet oder weil man eine andere Lösung besser fände, ist nicht vorgesehen.

Insofern realisiert Five-to-Fold eine konkretisierte Form des schwerwiegenden Einwands, wie er in der Soziokratie oder Holaktatie vorgesehen ist, indem sehr präzisie formuliert ist, was einen schwerwiegenden Einwand begründet und was nicht.

Anwendungsbereiche

Five-to-Fold lässt sich überall dort einsetzen, wo eine Gruppe oder ein Team zu einer wirklich tragfähigen Entscheidung kommen will, über die Entscheidungshoheit verfügt und die Umsetzung auf ein sicheres Fundament stellen will.

Five-to-Fold lässt sich in Management-Teams ebenso einsetzen wie in Projektgruppen, Initiativen, Arbeitsgruppen, Workshops und Meetings.

Ergänzung der Methode

Eine hervorragende Ergänzung der Methode Five-to-Fold stellt die Methode Convergent Facilitation dar. Man kann sie dem Entscheidungsprozess mit Five-to-Fold vorschalten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Lösung oder der Antrag, über die entschieden werden soll, auf guten Nährboden fällt und eine hohe Zustimmung erhält. Beide in Kombination sind unserer Erfahrung nach unschlagbar.

Anwendungsbeispiele

Management Entscheidung Strategie Five-to-Fold

50 Manager einer AG beraten und verabschieden eine von Vorstand und Aufsichtsrat entwickelte Strategie.

Nachhaltige Entscheidung  nach 25 Jahren mit Five-to-Fold

Kinder- und Zahnärztliche Fachgesellschaften einigen sich in einem Konsensusprozess mit Convergent Facilitation auf eine einheitliche Empfehlung.

Chris Weaver

Chris Weaver, der Entwickler der Methode, war Lehrer und Leiter einer Bildungseinrichtung. Das erste Mal setzte er Five to Fold im Jahr 2003 ein. Als Leiter einer Organisation war er davon überzeugt, dass ein Prinzip gilt, das er von einem indigenen Ältesten lernte: die Weisheit entspringt dem Kreis.

Das sagte Chris Weaver über Five to Fold:

"Five to Fold wurde von mir aus meinen Erfahrungen mit traditionellen, indigenen Methoden für Leadership und Governance geboren, kombiniert mit meinem eigenen Bedürfnis nach einer klaren, effizienten und facilitierten Methode zur Entscheidungsfindung, die sich auf den Zweck oder den Sinn einer Organisation bezieht und gleichzeitig den Zusammenhalt einer Gruppe ehrt und stärkt.

Ich lade aber dazu ein, Five to Fold nicht nur als reine Technik für Entscheidungsfindung zu sehen, die leicht zu erlernen ist. Der Einsatz der Methode hat in einer Organisation tiefgreifende Auswirkungen darauf, wie Führung verstanden wird. Five to Fold beabsichtigt eine Kultur der Leadership auf allen Ebenen zu etablieren und baut auf einem klaren Verständnis und einem Comitment zu einem gemeinsamen Zweck der Organisation auf.

Sie werden bei der Anwendung von Five to Fold bemerken, dass dessen Einsatz nicht ganz leicht ist. Sie wird bei denen, die die Methode anwenden, zu einer tiefen Reflexion auf verschiedenen Ebenen führen."

Chris Weaver ist leider im September 2017 verstorben. Bis dahin haben wir Five to Fold mit ihm und einigen Kollegen gemeinsam weiterentwickelt und verfeinert. Chris sah es so, dass sich die Methode wohl auch künftig evolutionär weiterentwickeln wird, ohne seinen Kern zu verlieren. Er hinterlässt mit Five to Fold ein äußerst wertvolles Erbe, das wir uns ihm gegenüber verpflichtet haben, zu hüten.

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